DU machst den Unterschied!
Böses Erwachen!
Kühle frische Luft flutet meine Lungen. Ein warmer Sommerwind streicht sanft durch meine langen Haare.
Alles ist friedlich.
Seit Stunden bin ich keiner Menschenseele begegnet.
Die Zeit scheint still zu stehen!
Gebannt stehe ich da und versuche sämtliche Eindrücke wahrzunehmen, in mich aufzusaugen!
Das Rauschen der Blätter, die sich im leichten Wind wiegen. Der erfrischende Duft der Tannen und Kiefern. Der betörende Geruch des modrigen Waldbodens, der sich knirschend unter meinen dicken Boots entfaltet. Vögel singen zart ihre Lieder und gelegentlich erscheinen emsige kleine Bienen, welche sich auf einer der leuchtend pinken Blüten nieder lassen.
Wenige Augenblicke später habe ich den Wald verlassen. Mir verschlägt es schier den Atem!
Vor mir erstreckt sich eine wunderschöne Gebirgslandschaft vor einem strahlend blauen Himmel: Schneebedeckte Gipfel, saftig grüne Wiesen, ein klarer tiefblauer Gebirgssee…
Plötzlich ertönt ein lauter Knall.
Ich zucke zusammen, springe erschrocken zur Seite.
In den Abgrund, ins nichts…
Gedankenverloren war ich immer dichter an den Rand der Klippe geschritten und hatte diese nun ungewollt überwunden. In rasanter Geschwindigkeit nähere ich mich dem Boden. Ich bin nur unweit vom Aufprall entfernt.
Im nächsten Moment …
… schrecke ich schweißgebadet hoch, schlage die Augen auf und finde mich im heimischen Bett wieder.
Mein Atem kommt stoßweise, mein Herz pocht viel zu schnell und ich muss mich erstmal sortieren, analysieren wo ich bin und was geschah.
Kurzentschlossen ziehe ich eine gemütliche Short und meinen Kaputzenpulli über, schnappe mir meine Wanderschuhe und lasse die Haustür hinter mir ins Schloss fallen. Ich brauche dringend frische Luft!
Keine 2 Minuten später
schlendere ich durch das Naturschutzgebiet hinter unserem Haus. Es ist 5 Uhr morgens. Die Sonne ist gerade aufgegangen und die klare Luft eines wunderbaren Sommermorgens empfängt mich.
Ich entspanne langsam, fühle mich wieder an den anfänglichen Frieden und die Ruhe aus meinem Traum erinnert.
Doch irgendetwas ist komisch, ja geradezu störend. Irritiert blicke ich mich um, auf der Suche nach dem Übeltäter. Aber alles scheint wie immer. Also setzte ich meinen Spaziergang fort. Leider bleibt dieses ungute Gefühl, welches ich nicht so recht zuordnen kann bestehen.
Dann fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen
und ich meine den markerschütternden Knall aus meinem Traum erneut zu vernehmen…
Ist es mir bislang einfach nicht aufgefallen?
Habe ich es immerzu ignoriert oder gab es diesen achtlos weggeschmissenen Müll zuvor nicht?
Nachdenklich beende ich meine kleine Wanderung und ärgere mich über all die Menschen, denen die Natur so wenig zu bedeuten scheint.
In den kommenden Wochen verstärkt sich meine Wut enorm.
Ständig fällt mir Müll auf der hier und dort in der Natur entsorg wurde.
Warum?!
Ich fühle mich hilflos, machtlos, ohnmächtig. Wo wird es enden, wenn jeder seinen Abfall dort fallen lässt, wo er gerade geht und steht?
Einige Wochen verfolgen mich die Gefühle des Ärgers und der Angst.
Immer und überall sehe ich Müll, wo er definitiv nicht hingehört.
Dann lese ich eine, mich zu Tränen rührende, unglaublich motivierende und inspirierende, Geschichte.
Sie handelt von einem 16 jährigen Jungen, der auf einer kleinen Flussinsel lebt.
Durch den starken Monsunregen traten die Flüsse über die Ufer und verwandelten ganze Landstriche in leere unfruchtbare Sandbänke.
Eines Tages machte der Junge einen grausigen Fund.
Auf einer der Sandbänke entdeckte er zahlreiche elend, in der Sonne verendete Schlangen.
Er bekam Angst, dass seine Familie das gleiche Schicksal ereilen würde und startete das Projekt seines Lebens. Täglich pflanzte er einen Baum.
Ein scheinbar aussichtsloses Unterfangen.
Aber sein Einsatz sollte Früchte tragen. 40 Jahre später ist dort, wo einst eine der Sandbänke war ein Wald, der sich über eine Fläche von fast 6 Quadratkilometern erstreckt. Er ist nach seinem Gründer benannt. Es handelt sich um den „Molai-Wald“.
Die Erkenntnis!
Mir ist bewusst geworden, dass ich mit meiner liebevollen Einstellung der Natur gegenüber nicht alleine bin. Sicherlich gibt es viele Menschen wie mich, die sich Gedanken machen. Aber genau wie ich sind sie nicht ins handeln kommen, weil sie der Meinung sind, alleine sowieso nichts ausrichten zu können.
Das stimmt nicht, wie uns die Geschichte vom „Molai-Wald“ eindrucksvoll zeigt.
Jeder einzelne von uns hat die Möglichkeit etwas zu verändern.
Heute für die Zukunft!
Ein tolles Beispiel aus der heutigen Zeit
ist Greta Thunberg. Sie hat ganz alleine angefangen, vor dem schwedischen Reichstagsgebäude, jeden Freitag für den Umweltschutz zu streiken.
Inzwischen bekommt sie weltweit Aufmerksamkeit für ihr Thema.
Zahlreiche Menschen unterstützen sie und setzen sich ebenfalls für den Umweltschutz ein. Außerdem wird das Bewusstsein aller für die Wichtigkeit des Bewahrens der Natur geschärft.
Lets‘ do it!
Ich bin sehr erleichtert zu sehen, dass ich mit meinen Gedanken und Ängsten nicht alleine bin.
Außerdem habe ich etwas Wichtiges lernen dürfen:
Veränderung beginnt immer im kleinen und bei mir selbst.
Ich kann nicht erwarten, dass andere Menschen die Welt für mich retten. Wenn ich einen Anfang mache, werden andere nachziehen. Jeder einzelne kann seinen Beitrag leisten. Die Summe und das Ergebnis von vielen Personen, die alleine begonnen haben die Welt positiv zu verändern, wird unglaublich sein.